Artist Statement
What occupies Rebekka Hochreiter most in her artistic practice is the question of which rules and categorizations govern the world — including, quite explicitly, the art world. What value is assigned to bodies? And through whose gaze? The same applies to places and confined spaces: anyone wishing to open them must uncover the norms that define them. And from there, the larger questions arise: What is permitted to be shown? How? By whom? Which forces of thought dominate? Who or what is abject, and why? And can the abject be negotiated?
Hochreiter’s practice spans performance, installation, video, photography, and object-based work. Her starting point is often the body — particularly the female-coded body — as a projection surface for social norms, attributions, and taboos. Her works reveal how shame and invisibility operate as tools of social control and expose the power structures that permeate bodies, spaces, and language.
Material plays a central role in her work. Hochreiter draws on elements that usually remain hidden and repositions them in new contexts. In doing so, she translates private, intimate, or repressed aspects of everyday life into the public sphere, where they are subjected to critical inquiry. Public space is key here: many of her works are conceived for temporary situations and probe the question of what may be made visible — and who has access to these spaces.
Her practice is distinctly collaborative. Through collective performances, installative interventions, and participatory formats, she weaves together artistic research, social experience, and political intervention. Humor and irony are recurring strategies with which Hochreiter engages critically yet accessibly with weighty themes such as sexuality, violence, memory culture, and consumption.
In this way, she develops a body of work that connects feminist perspectives with questions of publicness, materiality, and memory — resistant, poetic, and always in dialogue with social realities.
Rebekka Hochreiter always follows the claim to show private, taboo and shame-ridden topics in an accessible way, to raise awareness for these topics by pointing out boundaries, in whatever form, and to enable a public discourse, to provide food for conversation, literally as well as figuratively.
Artist Statement
Am meisten beschäftigt Rebekka Hochreiter in ihrer künstlerischen Praxis die Frage, nach welchen Regeln und Kategorisierungen die Welt funktioniert, durchaus auch die Kunstwelt. Welchen Stellenwert haben Körper? Und welcher Blick auf sie? Dasselbe gilt für Orte und begrenzte Räume: Wer sie öffnen will, muss herausfinden, welche Normen für sie gelten. Und schon beschäftigt man sich mit dem großen Ganzen: Was darf überhaupt dargestellt werden? Und wie? Von wem? Welche Denkgewalten herrschen hier? Wer oder was ist Abjekt und warum? Und ist das abjekt verhandelbar? Rebekka Hochreiters künstlerische Praxis bewegt sich zwischen Performance, Installation, Video, Fotografie und Objektkunst. Ausgangspunkt ist oft der Körper – insbesondere der weiblich gelesene Körper – als Projektionsfläche gesellschaftlicher Normen, Zuschreibungen und Tabus. Ihre Arbeiten machen sichtbar, wie Scham und Unsichtbarmachung als Werkzeuge sozialer Kontrolle funktionieren, und legen die Machtstrukturen offen, die Körper, Räume und Sprache durchziehen.
Ein zentrales Element ihrer Arbeit ist das Material. Hochreiter greift auf Dinge zurück, die meist im Verborgenen bleiben – und bringt sie in neue Kontexte. Auf diese Weise werden private, intime oder verdrängte Aspekte des Alltags ins Öffentliche übersetzt und kritisch befragt. Der öffentliche Raum spielt dabei eine wichtige Rolle: Viele Arbeiten entstehen für temporäre Situationen und stellen die Frage, was sichtbar sein darf und wer Zugang zu diesen Räumen hat.
Ihre Praxis ist kollaborativ geprägt. In kollektiven Performances, installativen Eingriffen oder partizipativen Formaten verschränken sich künstlerische Forschung, soziale Erfahrung und politische Intervention. Humor und Ironie sind dabei wiederkehrende Strategien, mit denen Hochreiter auch schwer beladene Themen wie Sexualität, Gewalt, Erinnerungskultur oder Konsum kritisch und zugleich zugänglich macht.
So entsteht ein Werk, das feministische Perspektiven mit Fragen nach Öffentlichkeit, Materialität und Erinnerung verbindet – widerständig, poetisch und stets im Austausch mit gesellschaftlichen Realitäten.
Rebekka Hochreiter folgt immer dem Anspruch private, tabuisierte und schambesetzte Themen auf eine zugängliche Weise zu zeigen, durch das Aufzeigen von Grenzen, in welcher Form auch immer, Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und einen öffentlichen Diskurs zu ermöglichen, für Gesprächsstoff zu sorgen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.