Artist Statement
In her artistic practice, Rebekka Hochreiter is most concerned with the question of the rules and categorisations according to which the world functions, including the art world. What significance do bodies have? And what view of them? The same applies to places and limited spaces: if you want to open them up, you have to find out which norms apply to them. And then you deal with the big picture: What is allowed to be depicted at all? And how? By whom? What powers of thought prevail here? This questioning results in a way of working that is logically inscribed with anarchy and humour.
Anyone who deals with power structures inevitably ends up with the „female*“ body. In the practice of representing the female* body, the unspoken rules become immediately visible. Shame and taboos are highly efficient tools of oppression - they are always bound to norms. Hochreiter makes legible how the structures are built in the background, she does this not only with her questions, but always also through the choice of material. Through these shifts in boundaries, it becomes clear where the boundaries actually lie: a vulva as a hat? A huge installation of vibrating "cunts" on Linz's Hauptplatz? A fake nature study with tampons as rising flowers? A wedding dress made of 10,000 sanitary pads? Nipples made of pearls? Squirting brooches? Eyelashes as beards? Everything is intervention when you ask the big questions, about visibility and always about what is allowed.
Rebekka Hochreiter always follows the claim to show private, taboo and shame-ridden topics in an accessible way, to raise awareness for these topics by pointing out boundaries, in whatever form, and to enable a public discourse, to provide food for conversation, literally as well as figuratively.
Artist Statement
Am meisten beschäftigt Rebekka Hochreiter in ihrer künstlerischen Praxis die Frage, nach welchen Regeln und Kategorisierungen die Welt funktioniert, durchaus auch die Kunstwelt. Welchen Stellenwert haben Körper? Und welcher Blick auf sie? Dasselbe gilt für Orte und begrenzte Räume: Wer sie öffnen will, muss herausfinden, welche Normen für sie gelten. Und schon beschäftigt man sich mit dem großen Ganzen: Was darf überhaupt dargestellt werden? Und wie? Von wem? Welche Denkgewalten herrschen hier? Aus diesem in Fragestellen ergibt sich eine Arbeitsweise, der folgerichtig Anarchie und Humor eingeschrieben sind.
Wer sich mit Machtstrukturen befasst, landet unweigerlich beim „weiblichen*" Körper. In der Praxis der Darstellung des „weiblichen*“ Körpers werden die unausgesprochenen Regeln sofort sichtbar. Scham und Tabus sind hocheffizienteste Werkzeuge der Unterdrückung – sie sind immer an Normen gebunden. Hochreiter macht lesbar, wie die Strukturen im Hintergrund gebaut sind, das tut sie nicht nur mit ihren Fragestellungen, sondern immer auch durch die Wahl des Materials. Durch diese Grenzverschiebungen wird klar, wo die Grenzen eigentlich liegen: Eine Vulva als Hut? Eine riesige Installation aus vibrierenden „Fotzen“ am Linzer Hauptplatz? Eine Fake Naturstudie mit Tampons als aufgehende Blüten? Ein Brautkleid aus 10 000 Damenbinden? Nippel aus Perlen? Squirtende Broschen? Wimpern als Bart? Alles ist Intervention, wenn man die großen Fragen stellt, nach der Sichtbarkeit und immer auch danach, was erlaubt ist.
Rebekka Hochreiter folgt immer dem Anspruch private, tabuisierte und schambesetzte Themen auf eine zugängliche Weise zu zeigen, durch das Aufzeigen von Grenzen, in welcher Form auch immer, Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und einen öffentlichen Diskurs zu ermöglichen, für Gesprächsstoff zu sorgen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.